Ein Kanban-Board ist eine methodische Herangehensweise aus dem agilen Arbeiten. Die Grundprinzipien dazu sind in dieser Einheit erklärt. Die Methode ermöglicht es, dass alle Beteiligten immer wissen, wer gerade an was arbeitet und was als nächstes zu tun ist. Sie können die Methode des Kanban-Boards auch individuell für sich einsetzen.
Schritt für Schritt Anleitung
Bei einem Kanban-Board werden alle anstehenden Aufgaben auf einer (digitalen) Pinnwand gesammelt. Je nach Stand ihrer Bearbeitung werden sie in unterschiedliche Spalten einsortiert. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten ein Kanban-Board zu sortieren. Die einfachste und in den meisten Fällen auch hilfreichste Form ist mit den drei Spalten: To Do, Doing, Done.
- ‚To Do‚ (= was getan werden muss) ist die erste Spalte. Hier wird alles gesammelt, was bearbeitet werden muss. Es ist wichtig, dass die Aufgabe kurz und prägnant beschrieben wird und dass pro Aufgabe eine Karte verwendet wird.
- ‚Doing‚ (= was gerade getan wird) ist die zweite Spalte. Hier werden Karten hin verschoben, wenn sie gerade bearbeitet werden. Konkret sieht das so aus, dass eine Person sich aus der ersten Spalte eine Aufgabe wählt und ihre Bearbeitung dadurch für alle Beteiligten transparent macht, dass Sie sie in die zweite Spalte verschiebt.
- ‚Done‚ (= erledigt) ist die dritte Spalte. Hier werden Karten einsortiert, deren Bearbeitung abgeschlossen ist.
Bei der Arbeit an einem Kanban-Board wandern Karten somit meist von links nach rechts. Wenn sich neue Herausforderungen ergeben, können neue Aufgaben in der ersten Spalte ergänzt werden. Wenn sich in der dritten Spalte herausstellt, dass die Aufgabe noch nicht zufriedenstellend gelöst wurde, kann sie auch wieder zurückwandern.
Tool-Tipp
Es ist wichtig, dass alle Beteiligten an einem Projekt das Kanban-Board immer im Blick haben. Wenn man somit nicht in einem gemeinsamen physischen Raum arbeitet, ist ein digitales Kanban-Board eine gute Möglichkeit. Eine sehr einfache, offene und kollaborativ bearbeitbare Möglichkeit stellt dazu das Cryptpad dar. Im folgenden Screencast wird das Tool vorgestellt.
Szenario zum Einsatz
Ein Kanban-Board ist immer dann hilfreich, wenn gemeinsam an einem Projekt mit mehreren Aufgaben gearbeitet wird. Ihre Kolleg*innen wissen dann immer, woran Sie gerade arbeiten – und auch Sie wissen, was Ihre Kolleg*innen gerade tun. Auf diese Weise entsteht eine gute Gruppendynamik und Sie können sich bei Bedarf auch gegenseitig unterstützen. Es ist außerdem sichergestellt, dass keine Aufgaben hinten runter fallen oder doppelt bearbeitet werden.
Ein Kanban-Bord kann auch individuell verwendet werden. Zum Beispiel könnten Sie sich zum Wochenbeginn oder auch für jeden Tag ein Kanban-Board mit den anstehenden Aufgaben gestalten und dann die Aufgaben Schritt für Schritt bearbeiten. So haben Sie immer im Blick, was noch ansteht und was schon geschafft ist.
Zusatz-Tipp
Haben Sie keine Scheu davor, eine Karte von ‚Doing‘ wieder zu ‚To Do‘ zurückzuschieben, wenn Sie merken, dass Sie damit nicht weiterkommen. Vielleicht kann eine andere Person diese Karte besser bewältigen. Sie können es stattdessen mit einer anderen Karte versuchen.
Über die ILIAS Lernplattform von HÜF-NRW können Sie den E-Learning Selbstlernkurs „Kanban“ abrufen und Ihr Wissen zu diesem Thema vertiefen.