Wie ist das mit dem Datenschutz?

☕ Neulich in der Kaffeeküche …

👱‍♀️ Weißt Du, was mich an diesem ganzen Digitalkram am meisten nervt?


🧓 Ich kann es mir denken. Bestimmt der Datenschutz!

👱‍♀️ Genau. Letzte Woche war das wieder so typisch. Da hat Frau Meyer zu einer Videokonferenz eingeladen und wollte irgend so ein neues Tool dafür nutzen. Kaum war die Einladung draußen, kam schon der Rüffel von der Datenschutzbeauftragten: Geht nicht, weil Server-Standort in den USA oder irgend so etwas.

🧓 Ich verstehe schon gar nicht, was das überhaupt genau heißen soll und warum das ein Problem ist. Ich meine: Wer interessiert sich denn schon dafür, was wir da gemeinsam besprechen?


Der Datenschutz ist im Kontext der Digitalisierung in der Tat ein viel diskutiertes Thema. Was sich aber dahinter verbirgt, warum Datenschutz grundsätzlich wichtig ist und wie man selbst möglichst einfach die Datenschutzkonformität von digitalen Tools einordnen kann, erfahren Sie in dieser Einheit.


Wichtiges Grundlagenwissen

Grundsätzlich ist mit Datenschutz der Schutz der persönlichen Daten gemeint. Es soll verhindert werden, dass mit diesen Daten Missbrauch betrieben wird. Die Einhaltung des Datenschutz ist erstens eine gesetzliche Vorgabe. In Deutschland bzw. in der Europäischen Union gibt es dazu klare Regelungen – etwa in Form der DSGVO, der Datenschutzgrundverordnung. Diese Regelungen wurden entwickelt, weil demokratische Gesellschaften nur dann funktionieren können, wenn der Schutz persönlicher Daten immer gewährleistet ist. Zweitens ist Datenschutz für viele Menschen auch individuell ein wichtiges Anliegen. Um niemanden auszuschließen sollten wir deshalb auch aus diesem Grund immer auf Datenschutzkonformität achten.

Im Internet wird Datenschutz zu so einem großen Thema, weil viele Plattformen Geschäftsmodelle entwickelt haben, die sich vermeintlich kostenfreie Leistungen mit Daten bezahlen lassen. Ein Beispiel ist die Suchmaschine Google. Ich kann damit kostenfrei das Internet durchsuchen. Im Gegenzug weiß Google aber, nach was ich recherchiert habe – und kann dieses Wissen an Unternehmen verkaufen, die auf diese Weise z.B. zielgerichtete Werbung schalten können. Wenn ich also nach Erfahrungen mit Geschirrspülmaschinen suche, bekomme ich anschließend häufig Werbeanzeigen eingeblendet, die mir den Kauf von bestimmten Geschirrspülmaschinen vorschlagen … Genutzt wird dazu das so genannte ‚Tracking‘. Das bedeutet, dass die Aktivitäten von Nutzenden gespeichert und dann z.B. für Werbeeinblendungen genutzt werden.

Bei der Nutzung von Online-Anwendungen kann es außerdem zu Problemen kommen, wenn diese nicht von der Europäischen Union aus angeboten werden, sondern zum Beispiel aus den USA, Russland, China oder einem anderen Land. In diesem Fall ist der so genannte Server-Standort nicht in der Europäischen Union – und es gelten deshalb auch nicht die hiesigen Gesetze.

Tipps für die Praxis

In diesem Video wird erklärt, wie Sie mithilfe eines Online-Tools selbst relativ schnell die Datenschutzkonformität von Websites oder Online-Anwendungen überprüfen können.

Link zum Tool: https://webbkoll.dataskydd.net/de/

Um möglichst datenschutzkonform zu arbeiten, sollten Sie sich die folgenden Routinen angewöhnen:

  1. Überprüfen Sie z.B. mit dem oben vorgestellten Tool Dataskydd, wo der Serverstandort von einer Online-Anwendung ist und welche Drittanbieter Zugriff auf Daten haben. Geben Sie Anwendungen aus der Europäischen Union und solchen, die wenig bis kein Tracking verwenden, den Vorzug.
  2. Arbeiten Sie generell so datensparsam wie möglich. Nutzen Sie beispielsweise Online-Anwendungen für die Sie sich nicht registrieren müssen.
  3. Achten Sie auf gute und sichere Passwörter, wenn doch eine Registrierung erforderlich ist. Sie finden bei der Organisation Digitalcourage dazu z.B. Empfehlungen zum Umgang mit Passwörtern.

Zusammenfassung

Datenschutz meint den Schutz der persönlichen Daten. Es ist sowohl gesetzliche Vorgabe als auch für viele ein individuelles, wichtiges Anliegen. Insbesondere bei der Arbeit in öffentlichen Einrichtungen kommen Sie deshalb um datenschutzkonformes Arbeiten nicht herum. Hilfreiche Routinen sind hierfür die Überprüfung von genutzten Anwendungen, die generelle Datensparsamkeit und die Nutzung sicherer Passwörter.


👉 Jetzt sind Sie dran!

Selbstüberprüfung

Testen Sie Ihr erworbenes Wissen zu Datenschutz mit dieser Selbstüberprüfung.

Ausprobieren

Mit den oben vorgeschlagenen Routinen können Sie direkt beginnen: Testen Sie mithilfe von Dataskydd die Datenschutzkonformität dieses Online-Kurses oder auch einer anderen Website oder Anwendung, der Sie in Ihrem beruflichen Kontext begegnen.

Außerdem lohnt sich ein Blick auf Ihre Passwörter: Nutzen Sie sichere Passwörter? Wo speichern Sie diese? Wenn Sie es für sich richtig finden, dann setzen Sie die Empfehlungen zum Umgang mit Passwörtern von Digitalcourage um.


Weiterführende Ressourcen

Wenn Sie sich noch weiter zu diesem Thema informieren wollen, dann helfen Ihnen die folgenden Ressourcen.